Karl-Mayer-Haus präsentiert textile Arbeiten aus Patchwork und Spitze
von Holger Hackendahl, Offenbach Post vom 13.01.2025
Im Werkstattmuseum „Karl-Mayer-Haus“ ist seit diesem Wochenende eine besonders sehenswerte Ausstellung zu besuchen. Mitglieder der Deutschen Spitzengilde haben eine Sonderausstellung unter dem Titel „Patchwork und Spitze“ mit außergewöhnlichen Werken textiler Gestaltung ausstaffiert. Welch spannende Kombination Patchwork und Spitzen aller Art, etwa Klöppel-, Occhi-, Nadel-, Häkel- und Strickspitze, sein können, ist bis Mitte April in den Schauvitrinen im Obergeschoss des Karl-Meyer-Hauses zu sehen. Historische, aber auch moderne Spitzen sind in den ausgestellten textilen Patchworkarbeiten, etwa Überdecken und Taschen, eingearbeitet. Dadurch erstrahlt auch alte Spitze im neuen Glanz.
Die Ausstellung wurde am Freitagabend mit beachtlicher Resonanz eröffnet. Karin Müller referierte zu Beginn über die Ausführung der Quilttechnik. Müller, besonders aktives Mitglied sowie ausgebildet in verschiedenen Handarbeitstechniken, reiste dafür extra aus schwäbischen Landen an. Anschließend machten sich an die 30 Gäste auf dem Weg durch die sehenswerte Präsentation.
Anne Urban, Vorsitzende der 180 Mitglieder zählenden Deutschen Spitzengilde, dankte in ihrer Begrüßung vor allem Karin Müller und Doris Schlotter, die die Ausstellung mit einer Kombination aus verschiedenen Handarbeitstechniken aufgebaut haben. Die in den Vitrinen ausgestellten Werke bestechen vor allem durch ihre filigrane Gestaltung.
„Patchwork und Spitze ist eine sehenswerte Kombination“, stellte auch Bürgermeister Manuel Friedrich fest. „Kunst fegt den Staub des Alltags von der Seele. Und in dieser ersten Ausstellung des Jahres hier können Sie den Alltag hinter sich lassen“, warb der Rathauschef für einen Besuch. Insbesondere auch Obertshäuser Schulklassen und somit die jüngere Generation seien eingeladen, in dem Werkstattmuseum Einblicke in alte Handarbeits- und Handwerkstechniken zu bekommen.
Das Quilten, vor Jahrhunderten wohl aus dem Orient nach Europa gebracht, ist eine Handarbeitstechnik, bei dem großflächige, mit bunten Motiven bedruckte Baumwollstoffteile miteinander vernäht werden. „Die Umrisse werden durchs quilten hervorgehoben. Ein Quilt besteht aus drei Lagen: dem Top, dem Fleece innen und dem Backing, die miteinander per Hand oder mit der Maschine vernäht werden“, erläuterte Expertin Karin Müller. Sie ist bei einer Handarbeitsmesse auf die Idee gekommen, Spitze in ihre Patchworkarbeiten einzuarbeiten und mit weiteren Applikationen zu versehen.
Die Ausstellung in der Karl-Mayer-Straße 10 ist bis 13. April 2025 jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet.



mit Doris Schlotter und Karin Müller,
Bild von Hilde Knorr