Ausstellung mit Werken von Gudrun Borck bis 8. Mai im Werkstatt-Museum
von Michael Prochnow
Obertshausen – „Die zwei Schwestern“ sind zwei Bänder aus ganz unterschiedlichen Musterfeldern. Rosenblüten, Hals- und Armschmuck, sogar ein Backstein mit den typischen Rot-Schattierungen – Gudrun Borck fertigte alles mit Nadel und Faden. Die Deutsche Spitzengilde, im Karl-Mayer-Haus daheim, präsentiert aktuell „Ein Leben für die Nadelspitze“, Werke ihrer verstorbenen Vorsitzenden (wir berichteten). Ihre Nachfolgerin Anne Urban eröffnete kürzlich die Ausstellung im kleinen Kreis im Werkstatt-Museum.
Borck war 1986 eine von 15 Damen, die den Verein in Bad Soden-Salmünster ins Leben riefen, erinnerte die Sprecherin. „Es geht uns darum, alle Techniken gleichwertig zu bewahren“, sagte sie. Die Ausstellungsräume an der Karl-Mayer-Straße seien „fester Bestandteil des Museums“, die Langenerin Borck war Museumsbeauftragte und habe an allen Öffnungstagen einer Ausstellung Besucher betreut. Von 1992 bis 2004 bekleidete Gudrun Borck das Amt der Ersten Vorsitzenden der Gilde. Sie habe mit großer Leidenschaft mehr als 30 Ausstellungen konzipiert und präsentiert, hieß es. Auch Stadträtin Hildegard Knorr bewunderte Borcks „höchste Kunst des Nähens, Stickens und Klöppelns“, zollte der Verstorbenen „Wertschätzung ihres Schaffens“. Die Politikerin resümierte: „das ist Kunst, nicht nur Handarbeit“. Die Ausstellung ist geöffnet bis zum 8. Mai an jedem zweiten und vierten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr. Führungen können mit Anne Urban vereinbart werden.
Infos und Termine: 0170 26 27 229 und spitzengilde.de