Auf Einladung des Heimat- und Geschichtsvereins babbelte Dr. Dieter Mank im Werkstattmuseum in hessischer Mundart über die beiden Literatur-Giganten Böll und Günter Grass, kommentierte ihre Lebenswege und Werke.
Mank berichtete auch aus seiner eigenen Schulzeit über seine Erfahrungen mit Thomas Mann: „Damals ham wir uns net so richtig getraut, den Deutschlehrer zu fragen, was der Kerl mit de’ ewich lange Sätz’ gemeint hat. Uns hat de Lehrer die lang Sätz immer aagestriche. Des dirfte nur die Literade so mache!, hat der uns dann gesacht.“
Später tauchten dann Bölls „Ansichten eines Clowns“ im Deutschunterricht auf. Darin hat Böll, der selbst im rheinischen Katholizismus groß geworden ist, „ordentlich über die Katholiken hergezogen“. Der Katholizismus sei „e schee Sach, aber die viele’ Katholike’ stören“. 1974 habe der Böll „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ geschrieben, eine „Geschichte, die wo net gut ausgeht“. „Da hat sich e Mädche in en Terrorist verliebt, e Nacht mit ihm verbracht.“
Der Günter Grass war zehn Jahre jünger, musst trotzdem in den Krieg. Er hatte sich freiwillig gemeldet und kam – wie wir erst sehr viel später erst erfahren haben – zur Waffen-SS, verletzte sich ausgerechnet am Führer-Geburtstag. Zuerst hat er als Bildhauer angefangen. Das sei ihm zu anstrengend gewesen, also habe er sich aufs Schreiben verlegt, Gedichte und die „Blechtrommel“ verfasst. Der Hauptheld, Oskar, 1924 geboren, habe beschlossen, „e klaa Knoddelche zu bleibe’, dem kaaner bös sein kann, wenn er uff de’ Blechtrommel geklappert hat“. Davon hat er wohl mehrere gebraucht, um all die Menschen zu warnen. Das Buch habe „eingeschlagen wie e Bomb, da hat de Günder alles neigepaggt, was zu derner Zeit noch als a groß Wutzelei gegolte hat“.
Das interessierte Publikum dankte Dr. Manks Vortrag mit viel Applaus und freut sich auf die Fortsetzung der Reihe am Sonntag, den 17. November um 16 Uhr. Dann wird es um den Frankfurter Dichter Friedrich Stolze gehen.